Der Glanzsittich

 

 

Neophema splendida

GB:   Scarlet-chested Parrot
F:      Perruché turquoise d´Edwards
NL:    Splendidparkiet
DK:   Rødbrystet græsparakiet

 

Wildfarbig         Wildfarbig            Isabell                  Zimt                  Zimt                 Goldgelb    

     

 

 

  

 
         Seegruen          Pastellblau             Blau               Himmelblau        Himmelblau           Silber    

    

 

 
 

  Herkunft: Die trockenen Gebiete im inneren und südlichen Australien
 
  Kennzeichen:

Länge: 20 cm
Gewicht Männchen: ca. 40 - 44 gr.
Gewicht Weibchen: ca. 36 - 37 gr.

Die Unterscheidungsmerkmale zwischen den Geschlechtern können keine Missverständnisse hervorrufen. Einen prächtigen blauen Kopf und eine rote Farbe an der Brust zeigt nur das Männchen. Der Umfang der Rotfärbung ist sehr variabel und Sie sollten beim Ankauf eines Vogels auf dieses Merkmal achten. Das Rot sollte so breit wie möglich sein und sollte sich beim Übergang an der Unterseite zum gelben Bauch abzeichnen. Inzwischen gibt es schon zuviel Exemplare mit einer schmalen roten Brustpartie.

Junge Vögel sind beinahe ein Ebenbild der Weibchen. Manche jungen Männchen zeigen einige blaue Federn mehr auf dem Kopf, die rote Brustfärbung ist jedoch noch nicht erkennbar. Im Verlauf eines Jahres verfärben sie sich, doch die Intensität der Farben kann noch weiter zunehmen. Sie sind frühzeitig geschlechtsreif, sollten jedoch nicht vor dem ersten Lebensjahr die erste Brut großziehen.


 

  Umgebung und Verhalten:

Glanzsittiche sind Bewohner trockener wüstenartiger Gebiete im Inland Australiens. Hier befinden sich strauchige Akazien- und Eukalyptusgewächse und nach den sparsamen Regenfällen wachsen Gräser und Kräuter, die diesem Vogel als Nahrung dienen. Oftmals lebt er sogar weitab von Wasserstellen und deckt seinen Flüssigkeitsbedarf wohl in Form von Tautropfen im Gras oder er kaut wasserhaltige Blätter bestimmter Pflanzen aus. 

In der Brutperiode sondern sich die Tiere paarweise ab. Außerhalb der Brutzeit bilden sie Gruppen von zehn bis zwanzig Exemplaren.

Einen großen Teil des Tages, im Zusammenhang mit der Hitze, verbringen sie auf dem Boden und den niedrigen Sträuchern auf der Suche nach Samen. Sie folgen den keimenden Pflanzen, die in Gegenden, in denen gerade Regen fällt, aufkeimen. Dadurch führen Glanzsittiche ein nomadenhaftes Dasein und häufig kehren sie nicht in die von ihnen früher bewohnten Gebiete zurück. Dieser Umstand und die Tatsache, dass in ihren Verbreitungsgebieten wenig Menschen leben, haben zu der Schlussfolgerung geführt. dass diese Sittiche sehr selten sind. Doch gibt es in Australien genügend Stimmen, die davon ausgehen, dass die wildlebenden Bestände umfangreicher sind, als dies angenommen wird.


 

  Haltung und Zucht: Glanzsittiche ernähren sich überwiegend von Grassamen und anderen kräuterartigen Sämereien auf oder in der Nähe des Bodens. Sie haben eine Vorliebe für Spinifex-Samen, einer zähen, grasähnlichen Pflanze, die vielfältig im australischen Inland wächst. Doch auch Insekten stehen auf ihrer Speisekarte.

Hier gelten dieselben Bedingungen wie für die anderen Neophema-Arten. Nester dieser Vögel findet man in hohlen Ästen und Stämmen und nicht selten befinden sie sich dicht nebeneinander. Ihre Brutzeit und der Brutplatz hängen vom Regenfall ab, so dass für ausreichende Nahrung für die Nachkommen gesorgt ist. Für die Voliere sollte ein Nistkasten von 30 x 15 x 15 cm ausreichend sein, wobei das Schlupfloch einen Durchmesser von 5 cm haben sollte.

Ebenso wie die Schönsittiche vermehren sich auch Glanzsittiche vielfach und zwei bis drei Bruten je Brutperiode sind keine Seltenheit. Sie gelten als ausgesprochen unproblematische Vögel. Aufgrund der erfolgreichen Zuchten wird die Zahl der Volierenvögel höher geschätzt als die der wildlebenden Bestände. Ein Nest umfasst vier oder fünf Eier, und das Weibchen bebrütet das Gelege etwa achtzehn Tage lang. In vielen Nestern findet man Grashalme und Blätter, die die Henne an den Bürzelfedern in das Nest einbringt. Der Partner füttert das Weibchen auf dem Gelege und auch außerhalb des Nestes. Sind die Jungen etwa zehn Tage alt, so hilft er auch bei der Fütterung der Nachkommen. 

Nach vier Wochen verlassen die Jungvögel zum ersten Mal das Nest. Sie sind zu Beginn sehr unsicher und scheu. Zum Glück legt sich das kopflose Losstürzen sehr schnell wieder und schon nach 2 - 3 Wochen nach dem Ausfliegen sind die jungen Glanzsittiche selbständig. Das Verhalten der Väter gegenüber den jungen Söhnen ist sehr unterschiedlich und der Versorger muss eingreifen, sobald ein Männchen aggressiv auf seine männlichen Nachkommen reagiert.


 

  Mutationen: Bei keinem anderen Neophema sind bisher so viele Mutationen gezüchtet worden wie beim Glanzsittich. Die ältesten Mutationen sind:
  • Zimt
  • Seegrün
  • Weißbrüstig Blau
  • Silber

Leider sind in den letzten Jahren viele dieser wunderschönen Mutationen ziemlich vom Markt verschwunden. So findet man heute kaum noch Himmelblaue oder Isabellen. Woran dieser rapide Rückgang gelegen hat weiß niemand ganz genau. Doch in der heutigen Zeit steigt das Interesse an den "alten" Farbschlägen wieder.
Weitere Farben und Informationen unter Mutationen und Vererbung. 


 

  Besonderheiten:

Früher war der Glanzsittich als Bewohner des trockenen australischen Inlandes sehr anfällig in Bezug auf unser kaltes und feuchtes Klima, und es gab viele Schlachtopfer. Doch ist durch langjährige Volierenzucht auch diese Art weitgehend domestiziert worden, und sie bereitet jetzt keine Probleme mehr.

Die Voliere aller Neophemas kann mit Pflanzen versehen werden, da diese Vögel sie in Ruhe lassen. Ein Raum von drei Metern Länge ist ausreichend. Die Glanzsittiche sind für jede Art von Vogelfreunden geeignet, ob es sich nun um einen ,blutigen Anfänger' oder einen ,alten Hasen' handelt. Für viele Kenner bringen die verschiedenen Mutationen eine extra Dimension in der Vogelhaltung.

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