Der Schönsittich

 

 

Neophema puchella

GB:   Turquoisine Parrot
F:      Perruché turquoisine, Perruché d´Edwards
NL:    Turquoisine Parkiet
DK:   Rødskuldret græsparakit

 

Gelb-Rotbauch   Goldg.-Rotbauch      Goldgelb              Gelb               Dunkelgrün        Wildfarbig    

    

         

 

  

 

 

            Falbe                 Isabell                 Zimt                 Schecke               Opalin            Graugrün    
    

   

 
 
  
             

 

     Dunkelg.- Opalin    Dunkelgrün              Oliv                   Oliv    
                 
 
 

  Herkunft: Östliches Australien, südöstliches Queensland, östliche Hälfte Neusüdwales bis nach Victoria hinein.
 
  Kennzeichen:

Länge: 20 cm
Gewicht Männchen: ca. 37 - 44 gr.
Gewicht Weibchen: ca. 38 gr.

Obwohl sich die Eltern sehr ähnlich sehen, gibt es doch einige auffallende Unterschiede: 
Das Männchen ist farbintensiver, hat mehr blaue Kopffedern und zeigt einen roten Streifen auf den Schultern. An der Unterseite der Flügel hat es keinen Streifen, im Gegensatz zu manchen Weibchen.

Diese Unterscheidungsmerkmale sind auch häufig schon bei den Jungen zu erkennen. Obwohl er dem Weibchen im allgemeinen sehr ähnelt, kann der junge Hahn den gefärbten Schulterstreifen und den blauen Kopf zeigen. Nach etwa einem halben Jahr verfärben sie sich, und im Alter von einem Jahr sind sie geschlechtsreif.

Einige Vögel zeigen eine rötliche Bauchfärbung, eine normale Erscheinung bei den Neophemas, die auch beim freilebenden Schönsittich festzustellen ist.


 

  Umgebung und Verhalten: Schönsittiche leben in den Übergangsgebieten von bewaldeten und offenen Gegenden, auf den Hügeln des Great Dividing Range. Außerdem findet man sie in beschützten Tälern, entlang Wasserläufen und in der Umgebung von Weideland. 
Ihr Vorkommen ist allgemein und sie bewegen sich in Paaren oder Gruppen mit bis zu dreißig Exemplaren. Den Großteil des Tages verbringen sie nach Nahrung suchend auf dem Boden. In der Natur scheinen sie einmal am Tag, kurz vor Sonnenaufgang, zum Trinken die Wasserstellen aufzusuchen. Die Hitze um die Mittagszeit verbringen die Vögel jedoch still in den schattenspendenden Bäumen

 

  Haltung und Zucht: Schönsittiche fressen am liebsten kleine Sämereien, vor allem von Gräsern und kräuterartigen Pflanzen. Außerdem nehmen sie Grünfutter und Insekten und deren Larven zu sich. Ihre Nahrung suchen sie in Bodennähe. 
Auch ihre Nester suchen sie in Bodennähe in hohlen Ästen und Stämmen.

In der Voliere können die gleichen Brutkästen gebraucht werden, die auch für andere Neophemas zur Verfügung stehen und es gelten dieselben Maße: 30 x 15 x 15cm und 5cm für den Durchmesser des Schlupflochs.

Ist die Voliere ausreichend groß und ist einige Bepflanzung mit Sträuchern vorhanden, so können diese Sittiche in Kolonien gezüchtet werden. Da die Männchen eventuell aggressiv werden können (auch gegenüber ihren eigenen Jungen), ist es wahrscheinlich einfacher pro Voliere ein Paar unterzubringen, wobei eine Länge von drei Metern ausreichend ist.

Die Henne bebrütet etwa achtzehn Tage die vier bis sieben Eier und nach weiteren vier Wochen fliegen die Jungen aus. Während des Brütens wird das Weibchen auf und außerhalb des Nestes von dem Hahn gefüttert. Erst ungefähr vierzehn Tage nach dem Schlupf zeigt das Männchen Interesse für seine Nachkommen und hilft bei der Fütterung. Schönsittiche ziehen im Allgemeinen ihre Jungen recht zuverlässig auf. In vielen Fällen folgen noch ein zweites und drittes Gelege in derselben Brutsaison.

Sollte das Männchen die Neigung haben, hinter seinen selbstständig gewordenen Jungen herzujagen, dann müssen sie umquartiert werden. Solange die Jungen noch unselbständig sind (also noch bis etwa drei Wochen nach dem Ausfliegen), kann der Hahn für einige Zeit in einer anderen Voliere untergebracht werden. Eben ausgeflogene Jungvögel sind oft sehr scheu und neigen zu Panikreaktionen. 

Ein australischer Vogelfreund hielt sechs Paare in einer Voliere von neun mal vier Metern. Er musste die Jungen, sobald sie selbständig waren, einfangen und ausquartieren, da die anderen Pärchen ihnen gegenüber sehr aggressiv reagierten.
Ein Liebhaber in England hatte verschiedene Paare in Käfigen von 120 x 60 x 90 cm und musste konstatieren, dass die Vögel absolut keine Anstalten machten, mit dem Nestbau zu beginnen. Nachdem er alle Paare in einer großen Freivoliere untergebracht hatte, bekamen sie ohne Ausnahme Junge.


 

  Mutationen: Beim Schönsittich sind im Laufe der Jahre viele Mutationen entstanden, die ältesten sind:
  • Gelb
  • Rotbauch
  • Rotbäuchtig/Rotbrüstig
  • Opaline (früher auch als Schecke bezeichnet)

Weitere Informationen unter Mutationen und Vererbung.


 

  Besonderheiten:

Auf den ersten Blick sind die Weibchen des Schön- und des Glanzsittichs schwer auseinander zu halten. Bei der Schönsittichhenne sind die blauen Teile im Flügel dunkler und der Zügel (das Gebiet zwischen Auge und Schnabel) ist weiß, während dieser beim Glanzsittich eine blaue Farbe hat.

Der Schönsittich gilt als der kampffreudigste Vogel seiner Gattung, was sich vor allem während der Brutzeit äußert.

In Bezug auf die Zucht erweisen sich diese Sittiche als unproblematisch und für jeden Vogelfreund geeignet. Die vorkommenden Exemplare zeigen viele Farbunterschiede, einige Männchen haben einen mehr gelben, andere einen mehr grünen Bauch, und auch in der Rotfärbung gibt es verschiedene Variationen.


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